Lyrik
Auf der blauen Donau fließen meine Gedanken dahin,
Von kleinen Wellen werden sie getragen.
Und so merke ich, wie glücklich ich bin,
Mein feines Herz können keine Sorgen mehr plagen.
Schöne Donau, blauer, mächtiger Fluss!
Hast schöne Städte und Länder gesehn‘,
Sehnsucht erwacht, wenn man sie wieder verlassen muss,
Und sie sich im Strom der Zeit ergehn‘.
Und so fließt auch das Leben dahin!
Von der Quelle bis zur Mündung im Meer,
Hat jeder Mensch und jeder Tropfen eine lange Reise.
Und wenn auch ich dort angekommen bin,
Habe ich keine Sorgen und Wünsche mehr,
Denn dann bin alt und Weise.
Schöner, blauer mächtiger Fluss,
Von Dir werde ich getragen!
Und so kommt es, dass ich an Dich denken muss,
Mehr kann ich dazu nicht sagen.
Ende:
Ein Tiger schleicht in seinem Käfig,
Mit Augen dunkler Stärke.
Es scheint, als lebt er ewig,
Um zu rächen dieses Menschen Werke.
Tagein, tagaus lebt er ein Leben,
In seiner Seele nur erloschene Glut,
Um den Menschen Augenschein zu geben,
An seinem erkalteten Blut.
Vor vielen Jahren jagte ihn die Meute,
Tief im Urwald von Bengalen.
Doch der Vater seiner Qualen,
Der schlimmste seiner Häscher,
Lebt noch heute.
Als eines Tages,
Dieser kam und sich vor des Tigers Käfig hockte,
Er dem Sohne stolz erzählte,
Wie er ihn einst in seine Falle lockte.
Als der Bub am Gitter stand,
Ihr beider Schicksal sich verband.
Der Junge, ahnungslos und lieb,
Dann tötete ihn der Tiger mit einem Hieb.
Ende:
Ein schöner Winterreigen,
Über Haff und Moor.
Man sieht die weißen Nebel steigen,
Zur roten Morgensonn empor.
Nach einer langen, dunklen Nacht,
Ist eine schneebedeckte Welt erwacht.
Weites Land, wie ein glitzernder Kristall,
Still und so zerbrechlich überall.
Die Blätter sind schon im Land der Träume,
Nun wacht der Schnee über die kahlen Bäume.
Das Leben hat sich zurück gezogen,
Ist eingekehrt.
Sträucher, durch das Eis verbogen,
Und doch gibt es nichts, was diese Pracht entbehrt!
Ein Elch streift einsam durch das Tannendickicht.
Endlose Weiten schimmern golden im Morgenlicht.
So geht es jahraus, jahrein
Und immer wieder kehrt der Friede ein.
Ins Land, in die Seelen dieser Welt,
Wie ein ewiges Licht,
Das sie von Innen erhellt.
Ende:
Abends auf dem ruhigen Meer,
Zieht ein Schwimmer einsam seine Runden.
Alleine und versunken ist er,
Ganz mit dem nassen Element verbunden.
Wie es eben noch nach Licht und Leben roch,
So schnell ist die Sonne nun unter gegangen.
Nur leichte Wolken halten noch,
Das letzte Licht des Tages gefangen.
Wenn das tiefe Rot des Abends scheint,
Und sich das Meer mit dem Himmel vereint,
Beginnt die blauer Stunde.
Geheimnisvolles Schauspiel!
Der Schwimmer zieht einsam seine Runde.
Und wieder vergeht ein schöner Tag,
Eine kostbare Perle am Lebensfaden.
Und die Hitze, die über den Landen lag,
Löst sich auf in dünne Nebelschwaden.
Einzigartiges Leben, mystische Stunde!
Der Schwimmer zieht einsam seine Runde.
Freude und Leben war in aller Munde,
Menschen haben gesprochen und gelacht.
Einsam zieht der Schwimmer nun seine Runde!
Und die Grillen singen zart und leise,
Zur Melodie der lauen Sommernacht.
Das Mondlicht spiegelt sich im seichtem Naß,
Auf dem sich noch eine Gruppe Möwen wiegt.
Gedanken und Erinnerungen werden blaß,
Wenn das Hier und Jetzt sich aneinander schmiegt.
Der Schwimmer hat nun sein Werk vollbracht,
Und ist von allen Lasten befreit.
Er steigt aus dem Wasser in die schwarze Nacht.
Nichts ist ewig, nichts bleibt,
Wie ein Schatten in der Dunkelheit.
Ende:
Stille an einem Novembermorgen,
Bäume stehen noch im Nebel verborgen.
In einer friedlichen Morgenwelt,
Warten sie, bis der Schleier fällt.
Dunst, der sich an ihre Kronen schmiegt,
Stille, die über den Auen liegt...
Schwarze Wolken streifen schon die tiefen Wälder,
Als ob Unheil droht aus dem Innersten der Welt.
Dann peitscht der Sturm über die Senken und Felder
Und es gibt nichts, was ihn noch hält.
Der Sturm hat jetzt seinen Weg gefunden,
Ihm gehorcht die Welt in diesen Stunden.
Äste, die raunen und sich winden,
Als ob sie niemals mehr Erlösung finden.
Ächzende Bäume hört man klagen,
Als würden finstre Träume sie plagen.
Wie Untertanen und Sklaven in einer Welt,
Über die ein dunkler Vorhang fällt.
Böen wehen wie gespenstische Reiter,
Und peitschen durch die lange Nacht.
Und Sie reiten immer weiter,
Bis jeder Baum erwacht.
Nur alte Eichen stehen an verborgenen Wegen,
Fest und starr, wie einsame Wächter.
Seit 1000 Jahren sind sie zugegen,
Und trotzen dem tosenden Gelächter.
Das Meer holt sich die kostbare Erde,
Schiffe versinken in der mächtigen Flut.
Und die Hoffnung dass es wieder friedlich werde,
Verbrennt der Sturm in seiner feurigen Glut.
Boote gehen unter in der aufbrausenden Gischt,
In unendlicher Kraft der Natur, die niemals erlischt.
Am Morgen ist der Sturm schon weiter gezogen,
Die Dämonen sind zum Lichte gekehrt.
Auch die Raben sind empor geflogen,
Doch Frieden bleibt der Welt noch verwehrt.
Nur langsam wird es wieder klar und still.
Dann ist es vorüber, so Gott will.
Ende:
Es stapft ein Wanderer durch die Waldesluft,
Einsam, an einem Septembermorgen.
Er horcht, wie fern ein Kuckuck ruft,
So frei, ganz ohne Zwang und Sorgen.
Er wandert an Mooren und an Eichen,
Doch schreckhaft ist er nicht.
Er spürt, wie Ängste aus ihm weichen,
Im golden warmen Morgenlicht.
So sieht er, wie die Nebel steigen,
Wie von schwerer Last befreit.
Was kann der Herbst ihm Schön‘res zeigen,
Als die Natur zu dieser Zeit?
Er sieht die braunen Hirsche,
Mit ihrem prächtigem Geweih.
Und müht sich, dass er sich an sie pirsche,
Denn es standen dort gleich drei.
So lauscht er, wie ein Bächlein summt,
All das Leid der Welt von dannen…
Und auch der Städte lauter Groll verstummt,
Knisternd zwischen alten Tannen.
Ende:
Danke
für die Stille, die sich über Berge und Täler senkt,
Im Anklang an einen schönen Tag.
Und für die Sonne, die mir noch ein Lächeln schenkt,
Als die Nacht schon über den Wäldern lag.
Danke für all die Farben, Formen und Düfte,
Tiere im Wasser, an Land und in den Höhen der Lüfte…
Draußen geht die rote Sonne nun unter,
Morgen geht sie wieder auf und alles wird munter.
Danke für das Glück und ein langes Leben
Auf dass mein leuchtender Stern nicht vom Himmel fällt.
Auch morgen will ich danach streben,
Denn ich lebe und bin gerne auf dieser Welt.
Ende:
Wenn sich die Stille über Berge und Täler senkt,
Im Anklang an einen schönen Tag
So frage ich mich, was der ein andere denkt,
Und was im ihm auf der Seele lag.
Und so denke ich noch:
In jedem Menschen wohnt die Sonne,
Wohnt ein Trauerstein.
Ein schwarzes Loch und die Wonne.
Es ist Nacht und ich und schlafe friedlich ein.
Ende:
Einsam sieht man alte Buchen stehn,
Inmitten kahler Felder.
Und wie im Winde Blätter wehn.
Von den Bäumen stummer Wälder.
Die Raben sitzen auf den Ästen,
Und schreien in die kalte Luft.
Weißer Nebel zieht auf,
Aus der Erde steigt fauler Duft.
In der Ferne hört man Glocken läuten,
Wie Stimmen aus einer anderen Zeit.
Der Mond ist schon aufgegangen,
Wie die Sehnsucht, die uns weiter treibt.
Abends sah man den Himmel rot erglühn,
In der Ferne einen letzten Vogelzug.
Noch einmal spürte man die Hoffnung blühn,
Die der Sommer mit sich trug.
Nun ist die Welt ist von Verfall umgeben,
Verblasst, der Schein fröhlicher Zeiten.
Erloschen auch der Kreislauf des Lebens,
Langsam wird er an sein Ende gleiten.
Der Nebel legt sich über die Nacht,
Ein Licht schimmert in der Ferne.
Etwas, das die Welt zum Geheimnis macht,
Klar scheinen am Himmel die Sterne.
In der Ferne hörte man die Glocken läuten
Wie Stimmen aus einer anderen Zeit
Und auch der Mond ist aufgegangen,
Nur die Erinnerung ist es, die uns bleibt.
Ende:
Ich sitze im Garten meiner reetgedeckten Kate,
Und spüre den warmen Sommerwind.
Es ist die Dämmerung, auf die ich geduldig warte,
Am Ende eines Tages, der so friedlich zerrinnt.
Auf das weite Meer habe ich eine freie Sicht,
Tiefes Blau, soweit das Auge reicht.
Ruhige Welt im seichten Abendlicht,
Über die eine laue Abendbrise streicht.
In meinem Herzen wachsen nun schöne Gedanken,
Wie Rosen an einem alten Tor.
Wie sie rot und prachtvoll am Gemäuer ranken,
In der Ferne steigt der helle Mond empor.
Ich beschaue die Blumen in meinem Garten,
Schlanke und dicke streckten sich zur Sonne,
Ich staune über so viel verschiedene Arten,
Was für eine Pracht, was für eine Wonne!
Das berührt die Seele, die nun freudig lacht,
Vollkommnes Werk hat Schöpfung hier vollbracht.
Was für ein schöner Tag,
Wie er heiß und sonnig über den Landen lag.
Mit Mohn, der in den Feldern blühte,
Und flirrender Luft, die über den Wäldern glühte.
Mein Gemüt kennt jetzt keine Eile,
Ein Moment für alle Ewigkeit.
Und so kommt es, dass ich noch lange verweile,
Von allen Sorgen und Lasten befreit.
Horche ich, wie die Grillen ihr Liedchen singen,
Unsichtbar hinter jedem Strauch und Stein.
Ihre Strophen und Zeilen klingen.
Ein tiefer Friede kehrt nun ein.
Will tanzen und aus meinem Stuhl entspringen,
Auch mein Bettchen kann noch warten.
Denn nirgendwo möchte ich lieber Zeit verbringen,
Als hier in meinem Garten.
Ende: